Futter aus dem Garten? Das geht, denn viele Futtermittel lassen sich gut im eigenen Garten anbauen oder wachsen vielleicht schon dort. Oft bekommen wir vielleicht nicht die erforderlichen Mengen zusammen, aber mit Sicherheit eine tolle Ergänzung für den Speiseplan. Hier zeige ich dir einige Pflanzen, mit denen du den Speiseplan deiner Pferde ergänzen kannst.
Karotten/ Möhren
Karotten sind ein Klassiker in der Pferdefütterung. Sie werden gerne als kleine Belohnung, als frischer Zusatz zum Kraftfutter und als Vitaminlieferant gefüttert, denn Karotten enthalten unter anderem viel Vitamin A. Durch das Vitamin A haben die Karotten den Ruf erhalten, besonders gut für die Augen zu sein, denn tatsächlich verbrauchen wir beim Sehen immer kleine Mengen Vitamin A. Weiterhin ist das Vitamin gut für Haut und Schleimhäute.
Neben Vitaminen enthalten Karotten wichtige Minerale und Spurenelemente wie Folsäure, Kalium, Eisen, Magnesium, Mangan, Kupfer, Schwefel und Pektin. Karotten enthalten allerdings auch Zucker, daher sollten Sie in nur in kleinen Mengen gefüttert werden und bei stoffwechselempfindlichen Pferden solltest du besonders vorsichtig sein.
Rote Beete
Eine beliebte Ergänzung im Winter ist die Rote Beete. Die rote Beete enthält Vitamin C, verschiedene B-Vitamine und Folsäure, außerdem wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen und sekundäre Pflanzenstoffe, die u. a. antioxidative Wirkung haben sollen. Durch die vielen guten Inhaltsstoffe gilt die Rote Beete als gut für Haut und Schleimhäute, als blutbildend, stärkend für das Immunsystem und gut für den Stoffwechsel. Junge Pferde soll sie bei der Zahn- und Skelettentwicklung unterstützen und bei alten Pferde die Knochen stärken.
Viele Ekzemer sollen von der Wirkung der Roten Beete profitieren und auch bei Hufrehe und Cushing soll sie unterstützen. Allerdings empfehle ich dir, bei Erkrankungen immer eine Futterberatung zu befragen.
Weißkohl
Ein Gemüse an das du vielleicht noch gar nicht gedacht hast ist der Weißkohl. Fressen sollten unsere Pferde den Kohl nicht. Die Blätter können allerdings als Umschläge u. a. bei Sehnenschäden, Entzündungen, Quetschungen oder Schwellungen Linderung verschaffen. Säubere dafür die Blätter und walze diese kräftig mit einer Nudelrolle. Die vorbereiteten Blätter legst du auf die betroffene Stelle und umwickelst diese mit einer Bandage. Der Weißkohlumschlag wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend.
Knabberäste
Aus der Hecke auf den Paddock geht es für die Knabberäste. Ungespritzte Äste von Hasel, Weide, Apfelbaum oder Birke kannst du deinen Pferden als Knabberspaß anbieten. Diese sind auch dann sehr interessant, wenn deine Pferde Diät halten sollen. Die Knabberäste lenken die Pferde vom Fressen hab, sind Beschäftigung und langsame Nahrungsaufnahme in einem. Fresspausen kannst du durch sie gesünder gestalten, da die Pferde in dieser Zeit kleine Mengen Nahrung aufnehmen.
Ganz nebenbei haben verschiedene Pflanzen auch noch positive Eigenschaften. Die Birke zum Beispiel soll eine harntreibende, nieren- und blasenanregende Wirkung haben und so bei Harnwegsinfekten, Nierenprobleme und Harngrieß unterstützen.
Achte bei Pollenallergikern darauf, die Äste nur dann zu geben, wenn diese nicht gerade blühen.
Knoblauch
Knoblauch ist bekannt für seine insektenabweisende Wirkung, außerdem wird ihm eine antibakterielle Wirkung zugesprochen, er soll die Blutgefäße erweitern, Pilze und Bakterien im Darm abtöten und nach einer Antibiotika Behandlung die Darmflora wieder herstellen. Die regelmäßige Einnahme verbessert den Insektenschutz. Auch äußerlich soll er u. a. bei Insektenstichen helfen. Knoblauch solltest du ganz langsam anfüttern, damit sich dein Pferd an den Geschmack gewöhnt. Du kannst eine gekaufte Knolle teilen und in dein Beet stecken, dann wirst du viele neue Knoblauchknollen ernten. Übrigens schützt der Knoblauch auch viele andere Pflanzen in deinem Pferde- und Gemüsegarten.
Sanddorn
Auf sandigen Böden und an Orten mit viel Licht wächst der Sanddorn. Die knallig orangenen Beeren enthalten viel Vitamin C und sind dadurch super für das Immunsystem. Sie sollen bei schlechtem Fell und Hufen helfen. Du kannst die Beeren gut mit einer Gabel von ihrem Ast trennen und anschließend durch trocknen haltbar machen.
Pferde die keine Hagebutten mögen, nehmen dafür oft Sanddorn.
Aus dem Naschgarten
Aus dem Naschgarten in die Futterschüsseln können Blaubeeren, Brombeer- und Himbeerblätter wandern. Blau- oder Heidelbeeren regen den Stoffwechsel an, unterstützen die Blutbildung und wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Sie sollten allerdings nicht an trächtige oder säugende Stuten oder Pferde mit PSSM verfüttert werden. Himbeerblätter wirken wehenfördernd und unterstützen bei der Gebährmutterrückbildung. Bitte füttere diese in Abstimmung mit deinem Tierarzt. Brombeerblätter hingegen kannst du einfach unter das Futter mischen. Diese haben eine antibackterielle Wirkung und unterstützen die Darmflora. Sie werden gerne bei Kotwasser und Durchfall gefüttert.
Neben Gemüsen kannst du auch viele Kräuter in deinem Garten anbauen und deinen Pferden frisch oder getrocknet, pur oder als Tee anbieten oder auch als Umschlag, Sud oder Öl anwenden. Hier habe ich dir einige Kräuter aufgeführt, die du neben den Gemüsen in deinem Garten ziehen kannst.