4 Stellschrauben, an denen du drehen kannst, wenn dein Pferd oder Pony zu dick ist.
1. Mehr Bewegung im Alltag integrieren
Oft stehen unsere Pferde zu viel rum. Ja, auch im Offenstall und sogar im Trail! Wenn wir bedenken, dass sich Pferde in der Natur ca. 16 Stunden am Tag langsam fortbewegen und dabei kleine Mengen Nahrung zu sich nehmen, dann wird uns schon klar, dass unsere Haltung dem Pferd diese Menge an Bewegung meist nicht liefern kann. Um das Gleichgewicht zwischen Bewegung und Nahrungsaufnahme wieder herzustellen, sollten wir schauen, dass wir möglichst viele Bewegungsanreize schaffen und Bewegung in den Alltag integrieren. Ich spreche hier bewusst von Bewegung und nicht von Training.
Wie schaffen wir es mehr Bewegung zu schaffen:
Je nach Haltung gibt es unterschiedliche Ansätze, ich bringe hier mal ein paar Ideen, ohne zu differenzieren, bei welcher Haltungsart diese funktioniert.
Führanlage, eine Reitbeteiligung, Spaziergänge, Bewegungsanreize auf dem Paddock (z.B. mehrere Futterstellen mit kleinen Futtermengen, Kratzstellen, Liegestellen, „Raumtrenner“ die die Pferde zwingen Umwege zu gehen, wechselnde Spielsachen wie Bälle).
2. Futter reduzieren
Das Heu als Grundnahrungsmittel unserer Pferde ist das A und O. Viele Pferde brauchen bei ausreichender Fütterung mit gutem Heu kaum noch anderes Futter. Auch, wenn die Futtermittelindustrie uns gerne etwas anderes erzählt. Ob dein Heu den Bedarf deines Pferdes an Nährstoffen, Mineralstoffen etc. deckt, kannst du am Besten herausfinden, wenn du dein Heu z.B. bei der Lufa analysieren lässt und parallel die Bedarfe deines Pferdes ermittelst. Ggf. ist es vollkommen ausreichend, das Heu durch die bedarfsgerechte Fütterung von einem guten Mineralfutter zu ergänzen. Häufig füttern wir unsere Pferde „ausversehen“ dick, da wir in dem guten Glauben ihnen etwas gutes zu tun, doch viel zu viel Futter zur Verfügung stellen. Besonders unsere Robustrassen sind allerdings häufig überversorgt.
Wichtig sind dabei auch die vielen Kleinigkeiten, die unsere Pferde und Ponys zusätzlich bekommen. Hier noch ein Möhrchen, schnell eine alte Banane oder den Apfelrest, dann noch Leckerlie und ein paar Minuten grasen lassen. Da kommen doch einige zusätzliche Kalorien zusammen.
Schau doch mal ganz bewusst, was dein Pferd im Laufe des Tages zusätzlich bekommt und versuche dieses bewusst zu reduzieren oder bei der Gestaltung der Futterrationen von Heu und Mineral- bzw. Kraftfutter zu berücksichtigen. Prüfe auch deine aktuellen Futtermittel auf versteckte Zucker (Melasse) oder ihren Stärkegehalt.
3. Futter strecken
Du kannst auch versuchen dein Heu zu reduzieren, in dem du es mit besonders zuckerarmen Heu oder Stroh mischt.
4. Mehr Bewegen
Wusstest du, dass wir die Intensität mit der wir unsere Pferde arbeiten sehr häufig überschätzen? Hier habe ich dir aufgeführt, was wirklich leichte, mittlere oder schwere Arbeit ist.
Falls du Probleme mit sehr zuckerhaltigem Heu hast, schau gerne mal hier vorbei.
Und falls du sorge hast, dass dein Pferd zu lange Fresspausen hat, dann schau gerne mal hier.