Alle reden über die Fütterung, aber Wasser ist mindestens genauso wichtig. Wasser ist für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Pferden unerlässlich. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Wasserbedarf von Pferden, die Faktoren, die ihn beeinflussen, und Tipps zur Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung.
Warum ist Wasser so wichtig?
Wasser spielt eine entscheidende Rolle bei vielen Körperfunktionen. Es hilft bei der Verdauung, reguliert die Körpertemperatur, unterstützt den Stoffwechsel und sorgt für eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Ein Mangel an Wasser kann zu Dehydration führen, was ernsthafte gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann, darunter Koliken, Nierenversagen und sogar den Tod.
Wie viel Wasser benötigt ein Pferd?
Der Wasserbedarf eines Pferdes variiert durch verschiedene Faktoren:
- Körpergewicht: Im Allgemeinen benötigt ein erwachsenes Pferd etwa 5 bis 10 Liter Wasser pro 100 kg Körpergewicht pro Tag. Ein 500 kg schweres Pferd könnte also zwischen 25 und 50 Litern Wasser täglich benötigen.
- Aktivitätslevel: Sportliche oder arbeitende Pferde haben einen höheren Wasserbedarf als solche, die sich weniger bewegen. Bei intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen kann der Bedarf sogar noch höher sein.
- Umgebungstemperatur: An heißen Tagen oder in trockenen Klimazonen steigt der Wasserbedarf erheblich. Pferde schwitzen mehr und verlieren dadurch Flüssigkeit, die ersetzt werden muss.
- Futteraufnahme: Die Art der Fütterung hat ebenfalls Einfluss auf den Wasserbedarf. Trockenfutter wie Heu erfordert mehr Wasser zur Verdauung als saftige Futtermittel wie frisches Gras.
- Gesundheitszustand: Kranke oder verletzte Pferde können ebenfalls einen erhöhten Wasserbedarf haben, insbesondere wenn sie Fieber haben oder Medikamente erhalten.
Anzeichen von Dehydration
Es ist wichtig, auf Anzeichen von Dehydration zu achten. Dazu gehören:
- Trockene Schleimhäute (z.B. im Maul)
- Eingefallene Augen: Wenn die Augen deines Pferdes nicht klar und glänzend aussehen, kann dies ein Zeichen für Dehydration sein.
- Schlaffe Haut: Ein einfacher Test zur Überprüfung der Hydration ist der Hautturgor-Test. Ziehe sanft an der Haut am Hals oder an der Schulter deines Pferdes. Wenn die Haut nicht schnell in ihre ursprüngliche Position zurückkehrt, könnte das Pferd dehydriert sein.
- Verminderte Urinproduktion: Achte darauf, wie oft dein Pferd uriniert. Eine verringerte Urinmenge kann auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen.
Tipps zur Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung
- Frisches Wasser bereitstellen: Stelle sicher, dass dein Pferd jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Wasser hat. Dies ist besonders wichtig während heißer Tage oder nach dem Training.
- Wassertemperatur beachten: Im Winter kann kaltes Wasser unappetitlich für Pferde sein. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Pferd zu wenig trinkt kannst du, das Wasser etwas erwärmen oder spezielle beheizte Tröge verwenden. Viele Pferde freuen sich im Winter auch über einen Tee. Nutze nicht unbedingt Brennnesseltee oder andere Kräuter, die entwässern. Achte generell bei Tees darauf, welche Wirkung sie haben und denke daran, dass nicht jedes Kraut für jedes Pferd geeignet ist. Fenchel z.B. gilt als wehenfördernd und sollte nicht an trächtige Stute gefüttert werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe regelmäßig die Wasserversorgung und reinige die Tröge oder Eimer, um Algenbildung und Verunreinigungen zu vermeiden.
- Anpassung bei Futterwechseln: Wenn Du die Fütterung deines Pferdes änderst (z.B. von Heu zu frischem Gras), passe auch die Wassermenge an, da saftige Futtermittel den Wasserbedarf senken können. Grundsätzlich ist es natürlich ideal, wenn die Pferde dauerhaft unbegrenzten Zugang zu frischem und sauberen Wasser haben.
- Beobachtung des Verhaltens: Achte auf das Trinkverhalten deines Pferdes. Wenn es weniger trinkt als gewöhnlich oder Anzeichen von Unwohlsein zeigt, solltest du einen Tierarzt konsultieren.
- Achte darauf, deinem Pferd auch bei längeren Ausflügen oder bei Turnieren Wasser anzubieten. Die Anstrengung oder Aufregung kann den Bedarf erhöhen.
Denke daran: Ein gut hydriertes Pferd ist ein leistungsfähiges und zufriedenes Pferd!